Wasser- und Gartenbauprojekt in Sanguela (ab 2022)
Das Dorf Sanguela liegt 57 km östlich der Stadt Koutiala. Die etwa 5.000 Einwohner leiden zunehmend unter dem immer extremeren Wassermangel in der Trockenzeit sowie den stärker werdenden Überschwemmungen in der Regenzeit. Hinzu kommt eine fortschreitende Bodenverschlechterung durch Monokultur (unter anderem Baumwollanbau), dadurch schlechtere Ernten und sinkende Preise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse wie Mais und Hirse. Die Dorfbewohner möchten daher ein gemeinsames Gartenbauprojekt initiieren, um die eigene Ernährungssituation sowie ihre Einkommensmöglichkeiten zu verbessern. Eine lokale Frauenorganisation mit ca. 70 Mitgliedern betreibt bereits Gartenbau in kleinem Rahmen mit einer Vielfalt von Gemüsesorten wie Okra, Auberginen, Zwiebeln oder Paprika; dies soll nun ausgebaut werden. Bei guten Erträgen würden sich Verkaufsmöglichkeiten auf den Märkten der Region erschließen.
Ein Dorfbewohner hat für das Projekt ein Grundstück von 3 Hektar zur Verfügung gestellt. Das Dorf hat MALIKO zunächst um Hilfe bei der Finanzierung eines Brunnens mit solarbetriebener Pumpe und Wasserspeicher gebeten. Langfristig sind weitere größere Finanzierungshilfen für Schulungen, Anschaffung von Geräten etc. geplant – auch mit Hilfe von Projektanträgen, da eine Finanzierung dieses großen Projekts allein durch Spenden nicht realisierbar ist.
Schulung von Frauen in der Verarbeitung und Haltbarmachung von Mangos in Koutiala (2020)
Zu den Reichtümern Malis gehören Mangos in großen Mengen und vielfältigen Sorten. Im März 2020 hat MALIKO in der Stadt Koutiala Schulungen in der Zubereitung von konservierten Mangostücken und Mangomarmelade durchgeführt, da das Konservieren in Mali kaum bekannt ist. Aufgrund der großen Mengen von Mangos, Papayas und anderen Früchten während der Saison kann das Konservieren dazu beitragen, die Mangelernährung zu bekämpfen, indem die Früchte ganzjährig verfügbar sind. Es wurden insgesamt 5 Schulungen durchgeführt, alle mit mehr als 20 Teilnehmerinnen. Einige Frauen aus Koutiala waren bei mehreren Fortbildungen dabei und wirken nun als Multiplikatorinnen in verschiedenen Dörfern. Viele Frauen sind zudem am Verkauf der Konserven interessiert, um das Familieneinkommen zu erhöhen, so dass aus diesem Projekt ein Folgeprojekt entstand.
Schulungen zur Gründung und Führung eines Kleinstunternehmens (Koutiala)
Im März 2020 waren im Rahmen eines kleinen MALIKO-Projekts insgesamt etwa 100 Frauen aus der Region Koutiala in der Konservierung von Mangos geschult worden. Das Konservieren von Obst und Gemüse ist in Mali bisher kaum verbreitet; eine ganzjährige Versorgung mit Früchten könnte jedoch erheblich zur Verbesserung der Ernährungssituation beitragen. Besonders Mangos sind während der Erntesaison in enormen Mengen vorhanden – so zahlreich, dass ein großer Teil der Früchte ungenutzt bleibt und verdirbt.
Die Schulungen zur Konservierung stießen auf sehr große Resonanz und auch in der dritten Mangosaison seit den Schulungen setzen viele Frauen diese Arbeit fort – auch mit dem Ziel, die Konserven zu verkaufen und ein kleines Einkommen zu erzielen. Daher sind nun jeweils 10-tägige Schulungen zunächst für 4 Gruppen (hauptsächlich Frauen) geplant, in denen grundlegende Kompetenzen für Verkauf, Vermarktung, Buchführung etc. erworben werden sollen. Als Ausbilder wurde Herr Mohamed Samaké vom bureau national de la jeunesse gewonnen, der bereits für andere NGOs gearbeitet hat und über viel Erfahrung in diesem Bereich verfügt.
Das Projekt wird mit finanzieller Unterstützung der Stiftung „Umverteilen!“ durchgeführt.
Unterstützung eines Waisenhauses in Karangasso (Region Sikasso)
Das im Jahr 2008 gegründete katholische Waisenhaus Saint-Joseph in Karangasso im Südosten Malis wurde bis vor wenigen Jahren von 4 kolumbianischen Ordensschwestern geleitet, die auch die Einwohner der Gemeinde Karangasso viele Jahre unterstützt haben. Seit der Gründung des Waisenhauses wurden insgesamt fast 120 Kinder aufgenommen – viele von ihnen konnten von dort in Pflegefamilien vermittelt werden.
Im Februar 2017 kam es jedoch zu einem tragischen Ereignis: Die leitende Franziskanerschwester Gloria Cecilia Narvaez wurde von Dschihadisten entführt und erst nach viereinhalb Jahren freigelassen. Der Orden zog sich aufgrund der Entführung aus Mali zurück.
Die ortsansässige katholische Gemeinde Karangasso unter der Leitung des malischen Pfarrers l‘Abbé Olivier Zerbo hat seitdem große Schwierigkeiten, die Kinder – derzeit etwa 30 Kinder im Alter von 0-3 Jahren – ausreichend weiterzuversorgen. Die finanziellen Mittel der Gemeinde sind sehr knapp; eine Kirchensteuer gibt es im mehrheitlich muslimischen Mali nicht.
Erfreulicherweise hat kürzlich Rotaract Wien Belvedere, die Jugendorganisation des Rotary Clubs, eine Spendenkampagne gestartet mit dem Ziel, das Waisenhaus längerfristig zu unterstützen. Mit den Spenden sollen die Lebensbedingungen der Kinder dauerhaft verbessert werden: durch eine verbesserte personelle und materielle Ausstattung des Waisenhauses, durch eine bessere Gesundheitsversorgung der Kinder sowie durch Unterstützung beim Aufbau von eigenen, stabilen Einkommensquellen wie zum Beispiel einer eigenen Hühnerzucht.
Wir danken Rotaract Wien Belvedere für das Engagement und die Übernahme des Projekts! Weitere Informationen erhalten Sie unter rac.wienbelvedere.charity40@gmail.com.