FOUSSENY TRAORÉ, MALISCHES SYMBOL FÜR AKTIVE BÜRGERBETEILIGUNG

Fousseny Traoré, malisches Symbol für aktive Bürgerbeteiligung
SEIEN SIE SENSIBEL GEGENÜBER IHRER UMWELT – 05.08.2020
Von Yves-Landry Kouamé
Mit einem von Hoffnung für seinen Kontinent erfüllten Herzen, einem wachen Verstand und einer kompetenten Wortwahl darf Fousseny Traoré in der globalen ökologischen Debatte nicht gering geschätzt werden. Auch ohne Kora ist der junge malische Aktivist ein Herold der Ökologie in seinem Land.
Nachrichten aus seinem Land sind in dem Moment hochaktuell, in dem wir ihn treffen. Aber er ist ein junger Mann voller Leben mit einer dunklen Stimme und einem tiefen Blick, den wir wahrnehmen und dem wir zuhören konnten. Trotz der Pluralität der Probleme, mit denen Mali in seinem Streben nach Stabilität konfrontiert ist, hat der junge Aktivist immer alles gegeben, um seinen Landsleuten die Augen für eine beklagenswerte Tatsache zu öffnen, die zur Normalität geworden ist: die Umweltzerstörung.
Fousseny Traoré ist malischer Nationalität, er wurde in Bouaké, Elfenbeinküste, geboren. Im Alter von 9 Jahren zog er nach Bamako, auf das Land seines Vaters, wo er unter dem Einfluss seines Onkels stand, eines Lehrers und Landwirts, der ihm nicht nur modernes Wissen beibrachte, sondern auch die Liebe zum Land an den Jungen weitergab. Er sagt es in allen Interviews: „Ich wurde von meinem Onkel, einem Landwirt und Lehrer, erzogen. Er war es, der mich die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur lehrte“.
Fousseny erkennt sehr schnell die Bedeutung des natürlichen Gleichgewichts, vor allem als er die Schäden sieht, die die starken Regenfälle an der Infrastruktur anrichten. Neugierig und aufmerksam auf das, was er lernt, beginnt er besorgt und voller Fragen auf die anhaltenden ökologischen Ungleichgewichte in Mali zu schauen. Der Wassermangel, die Armut und all die Verschwendung, die Schande über die Stadtlandschaft von Bamako bringen, beunruhigen ihn. Dann versucht er, die Verantwortlichkeiten zu verorten.
Aber wo kann man genaue Antworten über öffentliche Aktionen im Umweltbereich erhalten? Warum unternimmt die Regierung nichts? Was können die Bürgerinnen und Bürger tun, um den Straßen ihres Viertels wieder ein ordentliches Aussehen zu geben? Wo fangen wir an? Eine Überfülle von Fragen geht ihm durch den Kopf, bevor er sich sozialen Netzwerken zuwendet. Auf diese Weise entdeckt er verschiedene Konferenzen, die von Umweltspezialisten wie Adama Togola geleitet werden, und nimmt an ihnen teil.
Er ist besorgt über den Wassermangel, die Armut und all den Abfall, der das Stadtbild von Bamako verschandelt. Er versucht daraufhin, die Verantwortlichkeiten zu verorten.

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Quelle: Mali4infos

2 Gedanken zu „FOUSSENY TRAORÉ, MALISCHES SYMBOL FÜR AKTIVE BÜRGERBETEILIGUNG“

  1. Danke für die Übernehme und Weiterverbreitung! Fousseny hat es wirklich verdient, er ist ein echter, ernstzunehmender Aktivist.
    In der SZ erschien am 12. August (endlich) ein Artikel des freien Journalisten Jonathan Fischer, der sich des öfteren in Mali aufhält und schon zahlreiche ermutigende Berichte über Menschen dieses Landes veröffentlicht hat. („Endlich“ deshalb, weil er das Interview mit Fousseny bereits im Dezember führte.)
    Hier ist der Link zu seinem Blog und dem Artikel „KLIMA-KAMPF DER UNSICHTBAREN“:
    https://jonathanfischer.wordpress.com/2020/08/13/klima-kampf-der-unsichtbaren-kein-kontinent-leidet-unter-der-erderwaermung-so-wie-afrika-die-umweltaktivisten-dort-fuehlen-sich-allerdings-von-ihren-regierungen-und-vom-westen-im-stich-gelassen/

    Eine junge Frau aus Australien hatte Fousseny letztes Jahr kennengelernt und ein crowdfunding-Konto für ihn eröffnet: https://gogetfunding.com/foussenys-fight-for-climate-justice-in-mali/
    Bitte spendet, da er momentan immer noch wegen der corona-bedingten Schließung der Grenzen in Tunis gestrandet ist, wo er im Februar zu einer Konferenz von jungen Klimaaktivisten eingeladen war.

  2. Ich kann Fousseny nur alles Gute wünschen. Mali ist ein wunderbares Land, ich war mehrfach da und habe viele Freunde. Leider ist es derzeit bedroht von vielfältigen Kräften und mir blutet das Herz, wenn ich an die wundervollen Menschen denke, die ich kennengelernt habe. Wenigstens spiele ich heute mit meiner Band Tuten&Blasen in einem Konzert ein Stück aus dem Mali der 70er: Fitriwale, was ich umarrangiert habe. Alles Gute an dieses so geschundene Land. Und vor allem an Fousseny.
    Stefan Köttgen, Hamburg

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