Wie man mit der Kamera Geschichten erzählen kann: YAMAROU, die Initiative junger Fotograf*innen in Bamako
Comment raconter des histoires avec un appareil photo : YAMAROU, l’initiative de jeunes photographes* à Bamako
Brandneue Reportage aus Bamako von Jonathan Fischer
Auch in der SZ veröffentlicht am 14.01.2022
Foto (c) Jonathan Fischer: Die Yamarou-Aktivisten gehen in die Armenviertel Bamakos, wo sie Jugendlichen Fotoapparate leihen, sie unterrichten und anschließend deren Werke auf der Straße ausstellen.
Les activistes de Yamarou se rendent dans les quartiers pauvres de Bamako, où ils prêtent des appareils photo aux jeunes, leur donnent des cours et affichent ensuite leurs œuvres dans la rue.
„Die Passanten, die Alten, die Kranken, ja selbst die Verrückten sollen unsere Bilder sehen“: Die Initiative Yamarou gewinnt in Mali Jugendliche dafür, ihr Leben mit der Kamera zu erzählen. Über Fotografen, die sich als Agenten des Wandels verstehen, als Zukunftsbeschwörer.
Eine staubige Gasse im Herzen von Bamako: Zwei übermannshohe Puppen, eine ein Mann mit riesigen Pappmaschee-Händen, das andere eine hübsch frisierte Frau, wagen einen Paartanz, ihre Kleider wehen, während die Puppenspieler unter dem Gejohle einer Kinderschar die Figuren nach links und rechts wirbeln lassen. Aus einem Soundsystem an der Kreuzung nebenan schallt malischerHiphop.
Ein Kreis von Zuschauern feuert die Breakdancer in ihrer Mitte an. Der Anlass dieser Straßenparty aber sind die umliegenden Mauern und Hauswände: Fotografen haben dort den ganzen Morgen lang mit Kleister ihre Bilder angebracht. Auf Papier hochgezogene Porträts geklebt. Familiengeschichten. Momentaufnahmen des Lebens in der Hauptstadt. Aber auch Serien zu Themen wie „Wasser“, „Heimat“ oder alten afrikanischenReligionspraktiken.
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